Autor: vogl

Rainer René Mueller bei Radio Lora München (28. April 2023, 20 Uhr)

Am Abend des 28. April wird RRM im Radio zu hören sein:

Der freie Münchner Sender Lora 92.4 bringt in der 113. Ausgabe seines poesie[magazin] ab 20 Uhr eine einstündige Sendung mit einem Gespräch mit Kristian Kühn und Lesung einiger Gedichte, flankiert von einer Lesung des Dichters Frank Milautzcki.

Das Poesie[Magazin] ist eine Radiosendung, bei der sich zwei Münchner Literaturportale einen Sendeplatz teilen: das Signaturen-Magazin und die Literaturzeitschrift außer.dem. Das Poesie[Magazin] sendet vorwiegend live und versucht, den Querschnitt moderner Strömungen der zeitgenössischen Literatur abzubilden. Schwerpunkt der Sendung ist Poesie: zeitgenössische Dichtung, nach Möglichkeit von Autor/innen selbst gelesen, live oder am Telefon vorgetragen.

Den Livestream findet man unter https://lora924.de/podpress/live-stream/ sowie UKW-Frequenz 92,4 und über DAB+ Kanal 11C in und um München, außerdem im Münchner Kabelnetz auf Frequenz 96,75.

»… Wenn ihr uns stecht,
bluten wir nicht, – …«

Vortrag von Rainer René Mueller am 11. November 2021 am Weltethos-Institut Tübingen

Rainer René Mueller spricht im Rahmen der Veranstaltungsreihe
Jüdische Lebensentwürfe in Deutschland aus der Perspektive persönlicher und biografischer Verstrickung vom ressentiment, vom antijüdischen Reflex in seinen zahlreichen alltäglichen Erscheinungsformen. Wir zitieren aus der Veranstaltungsankündigung der VHS Tübingen:


»Über die mütterliche Linie jüdisch, mit einer Großmutter aus Czernowitz, und – ja – einem Stiefvater, der als SS-Mann und Mitglied der Einsatzgruppen 1941 an Massakern in der Ukraine beteiligt war, habe ich in meiner Erlebenslinie, die auch eine Überlebenslinie war, von früh an alle diese Formen erfahren, die ich hier im Andenken an Jean Améry, den ich kennenlernte, wenige Wochen vor seinem Freitod, das ressentiment nennen will.
In seiner Rede anläßlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2007 verzichtete Saul Friedländer auf die erneute Wiedergabe und das erneute Bedenken dessen, was jedermann schon immer weiß, und sprach nur von seinen Lebensbezeugungen.
Was jedermann schon immer weiß: alle historischen Zeugnisse liegen vor, sind bekannt, keiner kann sich dem in vorgeblicher Unkenntnis entziehen. Also will ich von dem sprechen, was mir widerfährt, – ja, dies Wort im Präsens als Präsenz – seit der doch gegebenen frühen Bewusstheit eines siebenjährigen Buben, der 1956 im Kinderhort der Arbeiter Wohlfahrt in Heidelberg gesagt bekommt: ihr gehört alle vergast.
Und der sich von einem Polizisten, auch in Heidelberg, noch vor kurzem sagen lassen muß, mit Hinzeigen auf die getragene Kippa: „Sie erregen öffentliches Ärgernis, wenn Sie so gehen.“ Zwischen 1956 und heute liegen Jahre und keines ist vergangen ohne die Erfahrung des ressentiment.
Es wird die Rede auch sein von legacy und heritage in Jewish Literature heute, vom bedenkenswerten Wort ›desintegriert euch‹, von der Begrifflichkeit Simone Weils, der écarnation, und der Vergeblichkeit der Emanzipation.«

Der Vortrag findet statt als Kooperation der VHS Tübingen mit dem Weltethos-Institut an der Universität Tübingen am Donnerstag, 11. November 2021 von 19:00 bis ca. 20:30 Uhr.

Eintritt frei. Adresse:
Weltethos Institut, Hintere Grabengasse 26 (barrierefrei, Induktionsschleife)

Lesung am 12. November in Tübingen

Rainer René Mueller liest am Freitag, 12.11.2021 ab 19:00 Uhr im Historischen Sitzungssaal des Rathauses Tübingen, Am Markt 1, organisiert von der VHS Tübingen.

Im Zentrum steht die Neuausgabe seiner Gesammelten Gedichte beim Wallstein Verlag.

Mueller hat ein Dutzend seiner Gedichte ausgewählt, die neben dem gedruckten Text in Braille-Schrift gesetzt werden, gemäß dem Ziel der Reihe Lyrik inklusiv im Rahmen des Projekts Impulse Inklusion“. Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Fachbereiche Literatur sowie Kunst und Kultur der VHS Tübingen.

Veranstaltungsort: Rathaus Tübingen, Am Markt 1, Historischer Sitzungssaal. Beginn 12.11.2021, 19 Uhr.

Weitere Informationen sowie Kontaktdaten auf dem Website der VHS Tübingen.

Lesung und Porträt am 28.10. im Haus der Poesie, Berlin

Am Donnerstag, 28. Oktober wird Rainer René Mueller beim Berliner Haus der Poesie zu Gast sein anlässlich des Erscheinens der Gesammelten Gedichte ab 19:30 Uhr. Mueller wird lesen, der Literaturkritiker Lothar Müller wird moderieren und ein Gespräch zu Muellers Werk führen.

Die Lesung findet statt in der Mendelssohn-Remise, Jägerstraße 51, 10117 Berlin (Mitte). Es gelten die 3G+-Regelungen.

Weitere Informationen direkt beim Haus der Poesie.

Muellers ›Gesammelte Gedichte‹ bei Wallstein erschienen

Es ist soweit: die Gesammelten Gedichte von Rainer René Mueller sind gedruckt und werden ab sofort an den Buchhandel ausgeliefert. Der von Chiara Caradonna und Leonard Keidel herausgegebene Band ermöglicht endlich eine umfassende Schau auf eines der bedeutendsten lyrischen Werke der Bundesrepublik Deutschland. Wegen des sorfältigen Kommentars des kundigen Nachwort von Caradonna darf man sich über den erstaunlich niedrigen Preis von 38€ für satte 520 Seiten freuen.

Wir zitieren gerne die Verlagsankündigung:

Das poetische Werk Rainer René Muellers, das ein halbes Jahrhundert umspannt, erstmalig in einem Band versammelt und kommentiert.

Eine der wichtigsten und eigensinnigsten Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartslyrik. Rainer René Muellers Werk verbindet das Erbe von u. a. Rose Ausländer, Paul Celan, Ernst Meister und Ernst Jandl mit Einflüssen aus der französischen und englischen poetischen Tradition, aus der Musik und bildenden Kunst.

Dieses reichhaltige Werk eines halben Jahrhunderts ist nun vollständig in einem Band versammelt, von den jüngsten Veröffentlichungen über die Texte aus den längst vergriffenen Gedichtbänden der 80er und 90er Jahre, bis hin zu den frühen, bisher noch unveröffentlichten oder verstreut in Zeitschriften erschienenen Gedichten der 70er Jahre. Auf dieser poetischen Reise in die Zeit zurück lässt sich die Entwicklung von Muellers einzigartiger dichterischer Sprache verfolgen.


2016 schrieb der Literaturkritiker Joachim Sartorius: »Wir müssen [Muellers] Gedichte lesen«, denn die dortigen »Entdeckungen sind ungeheuer und nehmen uns mit.« Dieser Band macht dies endlich möglich. Über biographische und thematische Hintergründe der Gedichte informiert ein Kommentar.

Bibliographische Angaben:

Rainer René Mueller, Gesammelte Gedichte. Herausgegeben von Chiara Caradonna und Leonard Keidel. Kommentiert und mit einem Nachwort von Chiara Caradonna. 526 S., geb., Schutzumschlag, 12,5 x 21 cm, ISBN 978-3-8353-3998-9.

This Murmur of Shards

Rainer René Mueller war am 26. August (virtuell) zu Gast in der Reihe ›Voices of Belonging & Resistance‹ des Johannesburg Holocaust & Genocide Centre.

In der 95minütigen Episode ›This Murmur of Shards‹ spricht er über seine Erinnerungen, seine Arbeit & seine Sprache. Präsentiert werden u. a. einige englische Übersetzungen seiner Gedichte.

Das JHGC hat einen Mitschnitt der Videokonferenz mit einmontiertem Interview in seinem YouTube-Kanal veröffentlicht: https://www.youtube.com/watch?v=GAFE9D1GKoM

Spanische Übersetzung von 15 Mueller-Gedichten

Geraldine Gutiérrez-Wienken hat 15 Gedichte von Rainer René Mueller ins Spanische übersetzt und zweisprachig ediert im digitalen Verlag El Taller Blanco Ediciones. Es kann kostenfrei abgerufen werden:

El deseo / Das Verlangen. Herausgegeben, übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Geraldine Gutiérrez-Wienken. Bogota 2019.

Die Übersetzungen sind gemeinfrei und basieren auf dem Druck in poèmes – poetra (Urs Engeler Editor: roughbook 34, 2015)

Lesung in Heidelberg am 12. September 2020

Rainer René Mueller wird am 12. September 2020 um 19 Uhr in Heidelberg lesen, im Rahmen einer dreiteiligen Lyrikreihe der Buchhandlung artes liberales – universitas, Mittelbadgasse 7, 69117 Heidelberg.

Mueller plant neue Gedichte, die Proèmes Kopfstein, opak sowie Gedichte aus dem Zyklus aus,. Polenland, aus vorzutragen.

Der Veranstalter erbittet vorab eine Anmeldung per E-Mail oder Telefon (s. Plakat).

An den anderen beiden Abenden der Reihe werden Lisa Goldschmidt am 18. September sowie Andreas von Bernstorff am 2. Oktober lesen.

Autorenlesung in Ettenheimmünster am 29. August

Rainer René Mueller liest anlässlich des 100. Geburtstages von Paul Celan einige seiner Gedichte aus geschriebes. selbst mit stein (Edition aouey 2018) sowie Unveröffentlichtes.

Samstag, 29. August um 19.30 Uhr
in der Galerie Linda Treiber, Münstertalstrasse 34, 77955 Ettenheimmünster

Für die Lesung wird aufgrund der Pandemie die Zahl der Gäste begrenzt. Die Galerie bittet daher um verbindliche Anmeldung per E-Mail an info@galerielindatreiber.de.

Radio-Feature des SWR2 zu Paul Celans 50. Todestag

Der SWR sendete am 21. April ein einstündiges SWR2-Lesenswert-Feature von Norbert Hummelt zum Gedenken an Paul Celan. Darin kommt auch RRM ausführlich zu Wort, neben Alexandru Bulucz, Nancy Hünger & Peter Waterhouse:

https://www.swr.de/swr2/literatur/paul-celan-dichter-swr2-lesenswert-feature-2020-04-21-102.html

Zitat:

Es ist möglicherweise, wie soll ich sagen, ungut, aber ich habe die Engführung, vor dem Hintergrund, dass für mich von früh an, so ab dem siebten, achten Lebensjahr, Sprachliches eine enorme Rolle gespielt hat, oft in Teilen gelesen als die für mich traurige Rekapitulation von etwas, worin ich im familiären Unausgesprochenen groß geworden bin, dass vor meiner Haut sofort die früh erfahrene, radikale, bis an die mörderische Absicht gehende Bedrohung innerhalb der familiären Situation, spürbar war. Meine ganze Befangenheit diesem Text gegenüber wäre die Unbefangenheit in der Verletzung, die sich für mich hier ausdrückt. Ich weiß keinen vergleichbaren … Text ist ja wirklich jetzt ein sehr dünnes Wort dafür, aber ich weiß kein anderes poetisches Stück im Sinne Musikalität, thematischer Verarbeitung, das mich derartig affizieren würde, wie dieses, es ist ein Gesang, ja, ein Gesang von einer unglaublichen, … die Vergleiche sind nicht gut, das Trinklied vom Jammer der Erde oder die Kindertotenlieder von Mahler, das geht so in diese Richtung.

(Zitiert nach dem Sendungsmanuskript)