In der Wochenendausgabe des Neuen Deutschland erschien ein erfreulich präziser Beitrag des Berliner Journalisten Stefan Ripplinger zu Rainer René Muellers dichterischen Methoden. Sein Anfang:
Haut« und »haut« – zwei Wörter kommen einander selten näher als diese. Dennoch kann ich mich nicht daran entsinnen, jemals ein Gedicht gelesen zu haben, in dem die Verbform »haut« auf das Substantiv »Haut« gefolgt wäre. Doch »haut über haut: / haut, – einen schlag« heißt es in Rainer René Muellers »Schneeschaun«, und in seinem »Hall in Schwaben«: »An der Haut, / an der / haut / hin«. Dies letzte Gedicht folgt der gehauenen Haut dahin, und das muss nicht unbedingt die eines Menschen sein, denn von etwas Tierischem ist zuvor die Rede und danach von »Ochsenblutrot«, womit nicht nur an einen Bodenanstrich, sondern auch ein Schlachthaus und an das Blut gedacht ist, mit dem im zweiten Buch Moses der Türpfosten bestrichen werden soll, damit der »Vernichter« vorübergehe.
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