Kategorie: Rezeption

Volker Oesterreich von der RNZ zum 75. Geburtstag von Rainer René Mueller

Am 1. Januar 2024 wurde Rainer René Mueller 75 Jahre alt. Zu diesem Anlass erschien in der RNZ 301/2023 am 30. Dezember ein Portrait des dortigen Kulterressortleiters Volker Oesterreich.

Volker Oesterreich in der RNZ 301/2023 über RRM

Es beginnt wie folgt:

Seine Gedichte sind wie Kopfnüsse. Man muss sie knacken, um zum nahrhaften Kern vorzudringen. Am besten gelingt dies, wenn man sie mehrmals nacheinander laut vorliest. Dann entfalten Rainer René Muellers Verse ihren ganz speziellen Sound am besten. Vordergründig-plakative Botschaften liegen ihm nicht. Viel wichtiger sind dem Heidelberger Schriftsteller, der am 1. Januar 2024 seinen 75. Geburtstag feiert, subtilere semantische Netzwerke, die er stark rhythmisiert und mitunter zu wenigen Buchstaben in einer Zeile fragmentiert.

Lesen Sie den vollständigen Artikel im Onlinearchiv der Rhein-Neckar-Zeitung.

Aufsatz von Chiara Caradonna zum Werk Rainer René Muellers in Germanica 64

Die vom Département d’Études germaniques, néérlandaises et scandinaves der Université de Lille herausgegebene Zeitschrift Germanica bringt in ihrer Nummer 64: Formes poétiques du XXIe siècle :einen Aufsatz von Chiara Caradonna zu Muellers Werk: Kassiber schreiben. Rainer René Muellers Verdichtungen.

Das Abstract (hier zitiert nach dem dem OpenEditition-Eintrag https://journals.openedition.org/germanica/6493) verspricht bereits einige kluge Einsichten:

‪Seit der Veröffentlichung des Bandes ‪‪poèmes – poëtra (2015), in dem Gedichte aus drei Jahrzehnten versammelt sind, hat das Werk des in Würzburg geborenen Dichters Rainer René Mueller (*1949) zunehmend die begeisterte Aufmerksamkeit von Kritik und Publikum auf sich gezogen. Anhand dreier zentraler Motive (Lied, Herkunft, Stein) wird im vorliegenden Aufsatz erstmalig eine Übersicht über Muellers Poetik geboten. Im Mittelpunkt steht dabei die traditionsreiche Frage: Was ist deutsch?, die Mueller in seinem Werk mit Blick auf die Brüche und Widersprüche in der deutschen (Sprach-)Geschichte immer wieder mit Dringlichkeit stellt. Durch Auslegung ausgewählter Passagen aus repräsentativen Gedichten sowie unter Berücksichtigung von unveröffentlichten Texten aus Muellers Vorlass werden die Eigenheiten von Muellers Schreibweise vorgestellt. Sie habe – so Muellers eigener, früher programmatischer Aussage zufolge – Kassiber aus Stein in die Welt gesetzt, geheime Botschaften an die Aufmerksamen.‪

Bibliographische Angaben

Chiara Caradonna, «Kassiber schreiben. Rainer René Muellers Verdichtungen», Germanica [Online], 64 | 2e trimestre 2019, Online erschienen am: 01 Januar 2023, abgerufen am 31 Juli 2019. URL : http://journals.openedition.org/germanica/6493 ; DOI : 10.4000/germanica.6493

Sollten Sie nicht an eine wissenschaftliche Bibliothek angeschlossen sein, können Sie den Aufsatz auch online beziehen unter https://www.cairn.info/revue-germanica-2019-1-page-17.htm

Stefan Ripplinger über RRM im ›Neuen Deutschland‹ vom Wochenende

In der Wochenendausgabe des Neuen Deutschland erschien ein erfreulich präziser Beitrag  des Berliner Journalisten Stefan Ripplinger zu Rainer René Muellers dichterischen Methoden. Sein Anfang:

 

Haut« und »haut« – zwei Wörter kommen einander selten näher als diese. Dennoch kann ich mich nicht daran entsinnen, jemals ein Gedicht gelesen zu haben, in dem die Verbform »haut« auf das Substantiv »Haut« gefolgt wäre. Doch »haut über haut: / haut, – einen schlag« heißt es in Rainer René Muellers »Schneeschaun«, und in seinem »Hall in Schwaben«: »An der Haut, / an der / haut / hin«. Dies letzte Gedicht folgt der gehauenen Haut dahin, und das muss nicht unbedingt die eines Menschen sein, denn von etwas Tierischem ist zuvor die Rede und danach von »Ochsenblutrot«, womit nicht nur an einen Bodenanstrich, sondern auch ein Schlachthaus und an das Blut gedacht ist, mit dem im zweiten Buch Moses der Türpfosten bestrichen werden soll, damit der »Vernichter« vorübergehe.

 

Der Artikel ist einsehbar unter https://www.neues-deutschland.de/artikel/1025734.jaeger-im-schnee.html

Joachim Sartorius interpretiert ›Lirum, larum‹ in der Frankfurter Anthologie

Joachim Sartorius interpretiert in der Frankfurter Anthologie der FAZ vom 16. Juli Rainer René Muellers Gedicht Lirum, larum sehr freundlich und unterstreicht insbesondere seine politische Textur. Sartorius‘ Schlussappell:

»Wir müssen seine Gedichte lesen, 
zunächst den gerade erschienenen Auswahlband, 
sodann das gemeinsam mit dem Maler Max Neumann konzipierte 
Künstlerbuch „Rückzug ins Helle“ 
oder auch „Aus Polenland. Aus“, die reiche Ernte, 
die er uns von einem Aufenthalt in Krakau mitgebracht hat. 
Die Entdeckungen sind ungeheuer und nehmen uns mit.«

 

Die vollständige Interpretation finden Sie bis auf weiteres auch auf dem Online-Portal der FAZ unter der Adresse http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/frankfurter-anthologie/frankfurter-anthologie-rainer-rene-mueller-lirum-larum-14340530.html

Außerdem finden Sie online bei der FAZ  eine Lesung von Lirum, larum, gelesen von Thomas Huber.